ANREISE Tage 1/2

Mit dem Zug ging es nach Frankfurt. Abflug spät abends in Frankfurt bei Schneetreiben. Zwischenstopp in San Paulo und Weiterflug nach Santiago de Chile. Ankunft am frühen Nachmittag mit anschließender Stadtbesichtigung und Weiterfahrt nach Talca.

TALCA Tag 3

Wir unternahmen einen Ausflug in den Vilches-Nationalpark mit seinen wildromantischen Südbuchenwäldern. Da es der letzte Tag des Jahres war, gestaltete sich der Jahreswechsel einmal ganz anders. Anstatt Kälte und Schnee gab es trockene Hitze und das nächtliche Feuerwerk wurde durch einen Sprung in den Pool um Mitternacht abgelöst.

SEENGEBIET & VULKANE Tage 4/5/6/8

Tag 4: Unterwegs auf der „Panamericana“ lässt sich zum ersten Mal die Weite dieses Landes erahnen. Bei Los Ángeles machten wir einen Abstecher zum Mirador Saltos del Laja, eine lokale Attraktion für die Bevölkerung. Während der Fahrt reiten sich unzählige Vulkane wie Perlen auf einer Kette auf. Einer davon ist der überragende, aktive Vulkan Villarrica, der mitten im Seengebiet Chiles liegt. In Pucón bezogen wir unsre Unterkunft.

Tag 5: Eine Wanderung führte uns hoch zu versteckten Lagunen, die mitten eines wunderschönen Araukarienwaldes lagen. Ziel war die “Laguna Toro“. Normalerweise hat man von hier aus einen herrlichen Blick auf den Villarrica und das umliegende Seengebiet. Doch leider war uns dieses verwehrt. Entdeckt haben wir dafür einen mystischen Araukarienwald im Nebel. Am Abend gab es ein Abendessen bei einer Mapuche Familie, die uns in die Geheimnisse ihrer Riten einführte.

Tage 6: Von Pucón aus machten wir einen Abstecher zu den Ojos de Caburgua. Dann ging es weiter nach Licanray am Lago Calafquen. Über Panguipulli erreichten wir dann Puerto Varas am Lago Llanquihue.

Tag 8: Wir unternahmen eine Tagestour mit Wanderung um den Vulkan Osorno, im Regenwald bei La Picada. Leider blieb uns der Blick auf den Gipfel verwehrt. Trotzdem war es eine beindruckende Wanderung durch eine Vulkanlandschaft, die von der Natur wieder eingenommen wird. Vom Osorno aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf den türkisfarbenen Lago Todos los Santos. Von Petrohué ging es über Puerto Mont nach Hualaihué. Puerto Mont ist auch der Beginn der Carretera Austral.

INSEL CHILOÉ Tag 7

Eine Besonderheit dieser Reise war der Besuch der Insel Chiloé. Bevor uns die Fähre über den Golf von Ancud brachte, besuchten wir noch den Fischmarkt in Puerto Mont. Die Insel Chiloé ist mit seinen sanft geschwungenen Hügeln, verwinkelten Dörfern mit bunten Kirchen und Schindelhäusern und seinen Fischern eine Gegend, die vom modernen Fortschritt scheinbar vergessen wurde. Der “Curanto” (typisches Eintopfgericht auf Chiloé), ist ein traditionelles Gericht aus dem Süden Chiles. Es wird zubereitet, indem man Fleisch, Wurst, Meeresfrüchte und Nalca (eine Art Riesenrhabarber) in einem Erdloch, mit Hilfe von heißen Steinen gart.

Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch einer Kolonie von Magelanpinguinen auf der vorgelagerten Islotes de Puñihuil vor Chiloé. Mit kleinen offenen Booten und einer etwas stürmischen See ging es zur Kolonie. Vom Boot aus konnten wir die Pinguinkolonie beobachten. Hier angesiedelt hatte sich auch eine kleine Kolonie von Mähnenrobben und Buntkormoranen.

CARRETERA AUSTRAL - DURCH DIE WILDNIS PATAGONIENS Tage 8/9/10/11

Eines der letzten Abenteuer im südlichen Südamerika ist die Carretera Austral. Dies ist die “Piste in die Wildnis Patagoniens”. Sie beginnt in Puerto Mont. Es ging mit Fähren und Schiffspassagen durch die Fjordlandschaften der Pazifikküste bis nach Chaitén. Von dort ging es durch dichte Urwälder, entlang tiefblauer Seen und schneebedeckten Gipfeln bis in die argentinische Pampa südlich des Lago General Carrera.

Tag 8: Von Puerto Mont kommend hatten wir unsere erste Übernachtung in Hornopirén.

Tag 9: Am Morgen bestiegen wir die Fähre, welche uns durch den Fjord brachte. Die Fähre ist ein Teil der Ruta 7. Angekommen am Fähranlegen ging es weiter über eine kurze Fahrstrecke zur nächsten Fähre. Hier machten wir noch einen Zwischenstopp mit dem Besuch des Pumalin Parks, ein Privatprojekt des North Face und Esprit Gründers Douglas Tompkins. Nach einer weiteren Fährfahrt und Fahrtstecke durch dichten gemäßigten Regenwald erreichten wir Chaitén.

Tag 10: Ein Bergrutsch bei Santa Lucia einige Tage vor unserer Reise unterbrach die Carretera Austral von Chaitén nach La Junta und machte sie unbefahrbar. Daher mussten wir mit einer Nachtfähre, welche als Ersatz für die Straße eingerichtet wurde, weiterfahren nach Chaitén. Sie führte uns über den Golfo Corcovado bis zur Mündung des Rio Palena. Hier führte eine kleine Straße durch die Wildnis bis wir bei Cisnes auf die Ruta 7 gestoßen sind. Von nun an ging es wweiter auf der Carretera Austral. Am Abend erreichten wir den abgelegene Fischerort Puyuhuapi. Hier haben wir in der familiären Pension “Casa Ludwig” übernachtet.

Tag 11: Nach kurzer Fährfahrt und Anfahrt zum Queulat National Park unternahmen wir eine Wanderung zum Fuße des Colgante Gletscher: Umsäumt von Bergen und undurchdringlichem, grünen Regenwald ergießt sich das Weiß des Gletschers aus dem felsigen Castillo Gebirge. Am Nachmittag fuhren wir weiter durch eine bergige Landschaft bis wir am Abend Coyhaique erreichten.

DAS “BLAUE WUNDER” DES LAGO GENERAL CARRERA Tage 12/13/14:

Wir bezeichnen diese Gegend als die “Perle Patagoniens”. Touristisch kaum erschlossen ist die Landschaft um den Lago General Carrera ein Naturparadies. Stahlblau strahlende Wasser begleiten uns entlang des riesigen Sees und dem Rio Baker. Unnatürliches Farbenspiel im verlassensten Winkel der Carretera Austral.

Tag 12: Nach einem kurzen Stadtbummel durch Coyhaique ging es weiter auf der Carretera Austral. Am höchsten Punkt des Gebirges packten wir unser Fahrränder aus. In einer atemberauben Abfahrt mit dem Fahrrad und wunderschönem Blick auf die umliegenden Berge, ging es hinunter nach Villa Cerro Castillo. Nach einem Mittagessen im „Bus Restaurant“ fuhren wir entlang von Flusstälern durch eine wunderschöne Bergwelt bis wir den Lago General Carrera zum erstem mal erblickten. Mit Blick auf den Lago General Carrera führte uns die Carretera Austral nach Puerto Río Tranquilo.

Tag 13: Puerto Río Tranquilo ist der Ausgangspunkt für den Besuch der farbenprächtigen Marmorhöhlen. Um diese zu besichtigen fuhren wir mit kleinen Booten früh morgens zu den Höhlen. Diese entstehen durch Wellenbewegungen des Lago General Carrera. Wir hatten einen perfekten Sonnenstand und die Höhlen präsentierten sich uns in einem prächtigen Farben- und Lichtspiel.

Wieder zurück von der Bootstour ging es nach einem Frühstück weiter entlang am Lago General Carrera. Immer wieder hatten wir wunderschöne Ausblicke auf den See und die umliegende Bergwelt. Man könnte es nicht vermuten, aber der Lago General Carrera bot uns auch die Gelegenheit zum Baden in seinem kristallklaren Wasser. Am späten Nachmittag erreichten wir den Grenzort Chile Chico.

Tag 14. Chile Chico liegt direkt vor der Grenze nach Argentinien und ist der Beginn der patagonischen Steppe. Nach dem Grenzübertritt nach Argentinien über einen abgelegenen Grenzposten, ging die Fahrt durch eine endlose Ebene. Das Auge fand hier keine Orientierung. Einzigartig waren die Wolkenformationen, die klare Luft und die endlose Weite der Landschaft. Zum ersten Mal sahen wir hier die „Tiere Patagoniens“ wie den Guanako, den Emu und das Gürteltier. Am Abend erreichten wir unsere Estancia, die einsam in der malerischen Landschaft lag. In der Nähe befinden sich die bekannten prähistorischen Felsenmalereien „cueva De Las Manos“, welche wir am Nachmittag besuchten.

PERITO MORENO GLETSCHER Tage 15/16

Tag 15: Am Morgen machten wir uns wieder auf den Weg durch die endlose Weite. Zum ersten Mal spürten wird den hier typischen starken Wind. Dieser war teilweise so stark, dass man Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Der Wind trocknet die Landschaft regelrecht aus. In mitten dieser halbwüstenähnlichen Landschaft tauchen tiefblaue und türkisfarbene Seen auf. Am Ende des Tages erreichten wird den Lago Argentino und El Calafate.

Tag 16: El Calafate liegt am Rande der Steppe und ist das Tor für die angrenzende Bergwelt. Und auch für uns der Ausgangspunkt zum Besuch des weltbekannten Gletscher Perito Moreno. Dieser lieg in der Bergwelt am Ende des Lago Argentino. Seine Eiszunge ragt glitzernd blau und zerklüftet in den Lago Argentino. Dabei sperrt die Gletscherzunge ein Teil des Sees ab. Sobald der Druck zu groß wird öffnet sich ein Tor und gibt dem Wasser wieder den Weg frei. Leider konnten wir dieses Schauspiel nicht erleben. Der Gletscher hat den See noch blockiert. Über eine Wanderung und eine Bootsfahrt konnten wir den Gletschern von allen Seiten bewundern.

TORRES DEL PAINE NATIONALPARK Tage 17/18/19

Tag 17: Von El Calafate ging es wieder hinaus in die Steppe. Vom Versorgungspunkt Esperanza fuhren wir zur Grenze nach Chile bei Cerro Castillo. Schon von Weitem tauchten die bekannten und markanten Bergspitzen, die „Las Torres“ auf, welche dem Nationalparks Torres del Paine den Namen geben. Es ging hinein in die Berge, vorbei an Seen und Guanakoherden „perfekte Postkartenmotive“. Mehrere Stopps machten wir an schönen Aussichtspunkten bevor wir am Abend unsere Unterkunft am Río Serrano erreichten.

Tag 18: Die “Torres del Paine“, die zackigen Gipfel des Paine-Gebirges, sind der Inbegriff Patagoniens. Früh morgens machten wir uns auf den Weg zum Basispunkt „a Chileno“ (Hotel Las Torres). Eine Wanderung führt uns direkt zum „Mirador Torres del Paine“. Angekommen am Gletschersee hatten wir einen schönen Blick auf die Bergspitzen „Las Torres“ bevor sich die Wolken am Nachmittag wieder zugezogen haben.

Am Tag 19: Am Morgen besuchten wir den Lago Grey mit dem Blick auf den Grey-Gletscher und den Salto Grande. Passend zur Kulisse und dem Land, hatten wir das entsprechende Wetter. Beindruckende Wolken und der sehr starke Wind haben uns die raue Schönehit der Landschaft beeindrucken vermittelt. Nach dem Verlassen des Nationalparks Torres del Paine ging es wieder hinaus in die Steppe. Begleitet von Guanakos und Kondoren, vorbei an vielen Estancias erreichten wir am Abend Puerto Natales.

PUNTA ARENAS Tage 20/21

Tag 20: Von Puerto Natales weiter durch die patagonische Steppe nach Punta Arenas, die südlichste Stadt Chiles am Magelankanal. Nach dem Mittagessen machten wir einen Stadtbummel und besuchten das private Museo Nao Victoria.

Tag 21: Mit dem Bus (nach etwas abenteuerlichem Start) ging es am Magelankanal entlang, vorbei an weitläufigen Estancias zum Fähranlegen Punta Delgada. Eine Fähre brachte uns über den stürmischen Magelankanal nach Feuerland. Nach einer längeren Fahrt erreichten wir die Grenze nach Argentinien. Nach einem Wechsel der Buslinie in Río Grande haben wir spät in der Nacht Ushuaia erreicht.

FEUERLAND & USHUAIA Tag 22

Am frühen Morgen unternahmen wir einen Rundflug über Ushuaia. Dieser bot uns einen weiten Blick in Richtung Kap Horn, auf die Darwin Kordillere und über die rauen Küsten am Beagle Kanal. Am Nachmittag machten wir einen Tagesausflug zum Nationalpark Tierra del Fuego und zum Fin de la Ruta 3.

RÜCKFLUG Tag 23

Abflug am Morgen von Ushuaia - “fin del Mundo“. Es ging über Buenos Aires und San Paulo nach Frankfurt. Anschließend mit dem Zug nach Stuttgart. Ankunft zu Hause am späten Nachmittag.

Patagonien

Chile und Argentinien
Januar 2018
Reisebeschreibung

Eine Reise durch Chile und Argentinien als Naturerlebnis. Von Santiago de Chile bis ans Ende der Welt „fin de Mundo“. Wir erlebten schneebedeckte, leuchtende Vulkane im Seengebiet Chiles – die Insel Chiloé – fuhren auf der „Carretera Austral” der letzten Wildnisstraße Südamerikas – fuhren entlang an eisblauen Gletscherseen und durch endlose Grassteppen – sahen die gewaltigen Eis-Gletscher Patagoniens wie den „Perito Moreno“ – waren in beeindruckender Bergwelt unterwegs wie die des „Torres del Paine“. Wir sahen und erlebten diese vielfältigen Landschaften und deren Klima. So war es heiß und trocken in den nördlichen Ebenen, feucht und kühl in den gemäßigten Regenwäldern der „Carretera Austral“, windig, sonnig und trocken in der Steppe und wechselhaft in Feuerland. Unterwegs mit einem Spezialfahrzeug, dem „Gaucho-Truck“ wurde die Reise zur Expedition mit einer Mischung aus Komfort und Aktivitäten.