Reisecharakter

Schwerpunkt der Reise war die Natur des südlichen Chile und Argentinien. Unterwegs mit einem Spezialfahrzeug, dem „Gaucho-Truck“ wurde die Reise zur Expedition mit einer Mischung aus Komfort und Aktivitäten. Ein Bergrutsch hat bei Santa Lucia, einige Tage vor unserer Reise, die Carretera Austral von Chaitén nach La Junta unbefahrbar gemacht. Daher mussten wir mit einer Nachtfähre, welche als Ersatz für die Straße eingerichtet wurde, weiterfahren nach Chaitén. Geschlafen haben wir hier verteilt auf den Sitzen.
Bis auf den Nationalparks Torres del Paine und beim Perito Moreno Gletscher war nur wenig an touristischen Aktivitäten bemerkbar. Die Routa 40 welche durch die patagonische Steppe geht, ist sehr beliebt bei Motoradfahrer. Das trifft auch auf die Carretera Austral zu, hier begegneten wir vielen Radfahrern. Auf dieser Strecke mit den Gegebenheiten (Regen, Wind, Einsamkeit...) - alle Hochachtung.

Klima und Jahreszeit

Unsere Reise unternahmen wir im Januar, dem südamerikanischen Sommer. Wir sahen und erlebten diese vielfältigen Landschaften und deren Klima. So war es heiß und trocken in den nördlichen Ebenen, feucht und kühl in den gemäßigten Regenwäldern der Carretera Austral, windig, sonnig und trocken in der Steppe und wechselhaft in Feuerland. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter im Bereich der Seenplatte. Daher war sowohl der Vulkan Villarrica als auch der Osorno in Wolken. Eine Besteigung des Villarrica war daher ebenfalls nicht möglich.

Übernachtungen und Essen

Übernachten hatten wir in einfachen landestypischen Unterkünften. Das Essen war immer sehr gut. In der Regel gab es immer das „patagonische Dreigestirn“ (Lachs, Rind und Fisch). Im Süden gab es dann Lamm, das in zwei Hälften über dem Feuer gegrillt wurde. Einmal gab es auch die Möglichkeit einen “Curanto” (typisches Eintopfgericht in Chiloé) zu essen Es ist ein traditionelles Gericht aus dem Süden Chiles. Es wird zubereitet, indem man Fleisch, Wurst, Meeresfrüchte und Nalca (eine Art Riesenrhabarber) in einem Erdloch mit Hilfe von heißen Steinen gart.

Land und Leute

Santiago ist eine Großstadt mit allem was dieses ausmacht. Wenn man von hier nach Sünden fährt kommt man an unzähligen landwirtschaftlich genutzten Gebieten vorbei. Man sieht riesige Flächen mit Wein, Obst und Früchten aller Art. Das Land ist trocken und muss bewässert werden. Vieler Orts sieht man das deutsche Erbe der Einwanderer. Aufgefallen ist uns dies ganz besonderes in Puyuhuapi. In Araukanien sind die Mapuche ansässig. Sie kämpfen um ihre Rechte als Ureinwohner und um die Nutzung des Landes. Je weiter das wir nach Sünden kamen, wurde die Besiedelung immer spärlicher. In der patagonischen Steppe kann man stundenlang fahren bis irgendwo eine einsame Estancia auftaucht. Viele sind aber nicht mehr bewirtschaftet seid der Markt für Wolle und Schafe zusammengebrochen ist. Man findet sie noch, die „Gauchos“. Unterwegs mit den Pferden begleiten sie Schafe und Rinder. Es gibt wenige größere Ansiedlungen die ihren Ursprung als Handelsmittelpunkt haben.